AKTIVITÄTEN

Im Hochzeitsfieber

Zahlreiche Mitwirkende der LaHo besuchten die Grundschule, ein eigens eingerichteter Projektraum lädt zum Arbeiten ein

Wer heute die Grundschule St. Peter und Paul betritt, wird von den Kindern nur mehr mit einem lauten „Halllllooooo“ begrüßt, denn seit Beginn der Landshuter Hochzeit ist auch die Schule im Ausnahmezustand. Das Kollegium setzte sich zum Ziel, die einmalige Chance zu nutzen, um den Schülerinnen und Schülern ein Verständnis für die damaligen Geschehnisse der Hochzeit näherzubringen und in ihnen die Leidenschaft für unsere Stadt und deren Geschichte zu entfachen.

 So erstellte die Lehrerschaft einen eigens dafür errichteten Projektraum, in dem sich alle Kinder mit den verschiedensten Themen der Landshuter Hochzeit auseinandersetzen konnten. Neben zahlreichen Videos, Spielen und Texten unterschiedlicher Leseniveaus gab es das Lesematerial auch als Audio-Dateien, damit auch Leseanfänger nicht zu kurz kamen.

Um die dafür angesetzten zwei Projektwochen zum Leben zu erwecken und für alle Kinder zugänglich zu machen, wurde beim Verein „Die Förderer“ um Mitwirkende der Landshuter Hochzeit  gebuhlt. Ganz dem BegiN-Konzept (Begabungsförderung inklusiv Niederbayern) entsprechend, um dessen Zertifizierung sich die Grundschule beworben hat, wurden Mitwirkende, Eltern und Freunde der Schule eingeladen, die Projektwochen mit ihrer Expertise in Form von Workshops zu bereichern. Das war der Anfang zweier lern- und erlebnisreicher Wochen für die Kinder und Lehrkräfte.

Aus der Fülle der Workshops konnten die Kinder ihrem Interesse entsprechend auswählen und so in die verschiedensten Themen der Geschichte von 1475 eintauchen. Neben Autorenlesungen, Buchskranzl-, Gaukler-, Ringelstecher- und Kunstworkshops kamen die Kinder beispielsweise in den Genuss des Kaiserschmarrns der Hofküche, welche diese den Kindern an einer fürstlichen Tafel servierte. Sie probierten verschiedenste Kostüme des Zigeunerfundus, stellten dem Herzog, dem Kaiser, dem Sultan, der alten Frau von Sachsen, der Falknerin und einer ehemaligen Prinzessin als auch zwei Bischöfen Fragen, studierten Schritte des Tanz- und Festspiels mit drei Fürstinnen ein, spielten mittelalterliche Spiele mit Junkern oder erlebten am eigenen Leib, wie schwer eine Ritterrüstung ist.

Ein Highlight war neben dem Besuch dreier Pferdeführer, die ein Ross mitbrachten und von ihrer verantwortungsvollen Arbeit mit den Pferden berichteten auch die Führung mit Herrn Dr. Pöschl im Lager des Zehrplatzes. Viel Aufregung und Jubel gab es stets bei den großen Auftritten der Fahnenschwinger und -werfer, Reisigen, Businenbläser, polnischen Trumeter sowie beim Besuch des Brautpaares. Da ließen es sich die Kinder auch nicht nehmen, diesem Besuch an einem dem Original nachgebauten Ringlstecher-Galgen ein Turnier zu präsentieren. Als beim großen Finale letzten Freitag, bei dem die Projektwochen beendet und den Unterstützern, allen voran Katharina Pöschl, gedankt wurde, die Kinder selbst ein „Himmel Landshut“ anstimmten und rund 360 Kinder aus vollem Halse „Tausend Landshut, Landshut Halloooooooo“ riefen, wussten auch die Passanten und Anwohner der Niedermayerstraße, dass das gesteckte Ziel des Kollegiums erreicht war.

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